Zum Ziel finden

Vor kurzem saß ich beim Reifenhändler, um neue Winterreifen abzuholen. Da ich warten musste, kam es gerade gelegen, dass Autozeitschriften auslagen, in denen ich ein wenig blättern konnte. Dort blieb ich an einem Artikel über Navigationsgeräte hängen: „Navigationsgeräte: Fluch oder Segen?“ Im Artikel kommen ein Navi-Begeisterter und ein Navi-Gegner zu Wort. Der Begeisterte meint, Navis seien die beste Erfindung seit der Erfindung des Rades, denn es führt den Autofahrer sicher ans Ziel. Endloses Herumirren an fremden Orten und Nachfragen nach dem Weg sind mit den Navis vorbei. Er sieht sogar das Navi als Friedensstifter im Cockpit, denn dank der Navigationsgeräte ist Schluss mit unqualifizierten Anweisungen vom Beifahrersitz, wie z.B. „Schatz, ich glaube, da hätten wir abbiegen müssen“.

Der Navi-Gegner empfindet sie stattdessen als fahrerische Fremdbestimmung, die einen orientierungslos machen. Doch ganz ohne Hilfe kommt er auch nicht aus, denn am Schluss empfiehlt er den Lesern, eine Straßenkarte zu kaufen.

Als ich den Artikel las, fragte ich mich, inwiefern das ein Bild fürs Leben ist. Wir wünschen uns nicht nur Orientierung im Straßenverkehr, sondern im Leben überhaupt. Ein Navi fürs Leben – wäre das nicht eine tolle Sache, besonders wenn man vor schwierigen Entscheidungen und Lebensfragen steht? Beim Nachdenken kam mir ein Bibelvers in den Sinn: „Dein Wort ist meines Fußes Leuchte und ein Licht auf meinem Wege.“ (Psalm 119,105). Gott hat uns
mit der Bibel ein ganzes Buch gegeben, um uns Orientierung und Wegweisung zu geben. Aber ist die Bibel solch ein Navi? Manche  gebrauchen sie als Quelle der Weisheit, um ein erfolgreiches Leben zu führen. In der Bibel geht es jedoch um mehr – Gott geht es um mehr. Er sagt: „Ich will dich unterweisen und dir den Weg zeigen, den du gehen sollst; ich will dich mit meinen Augen leiten.“ (Psalm 32,8). Gottes Wegweisung ist viel persönlicher: Es geht ihm nicht bloß um Lebensweisheiten oder um unpersönliche Hinweise, sondern um etwas viel Grundlegenderes: Er will, dass wir in einer vertrauensvollen Beziehung mit ihm leben.

In der Bibel gibt Gott uns nicht nur Orientierung, sondern er zeigt uns auch das Ziel für unser Leben: Gott selbst ist unser Ziel. Jesus Christus ist in die Welt gekommen, um uns zu Gott zu führen. Er hat gesagt: „Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater, außer durch mich.“ (Johannes 14,6) Weihnachten bedeutet, dass Gott nach uns Menschen sucht, die verloren und verirrt sind in unserer Schuld und uns zu sich zurückführt. Jesus hat alles gegeben, um uns an dieses Ziel zu führen: zu Gott, unserem Vater. Dafür wurde Jesus geboren, dafür hat Jesus gelebt, dafür ist Jesus am Kreuz gestorben und dafür ist er auferstanden. Er hat es für Dich getan, der Du diese Zeilen liest und gerade selbst orientierungslos bist und umherirrst. Und er ruft Dich zu glauben: dass seine Liebe und Vergebung Dir persönlich gilt; dass Er gut ist und Dich auf guten Wegen führt; dass Er Dich
auf diesem Weg nie verlassen oder vergessen wird und nichts und niemand Dich von seiner Liebe trennen kann; und dass Er Dich ans Ziel bringen wird: in eine vertrauensvolle Beziehung mit Gott.

Thomas Arhelger