1000 Beter für Leipzig

1000 Jahre Leipzig – 1000 Beter für Leipzig

1000 Jahre Leipzig – Das ist doch mal ein Anlass zum Danken und Beten. Was hat unsere Stadt nicht schon alles erlebt und auch erlitten? Ein guter Platz zum Leben mit viel Verkehr aus aller Welt, mit großen wirtschaftlichen und kulturellen Leistungen, in starken Zeiten und krisengeschüttelt durch große Kriege und nicht zuletzt ein erstaunlicher Wendepunkt-Ort für unser ganzes Landes!

Irgendwie kam da die Idee: 1000 Beter! Ob es dann schließlich 1000 waren? Übers Internet schrieben sich 275 ein, zum Buß- und Bettagsgottesdienst im Pavillon der Hoffnung kamen ca. 500 Personen. Die Listenaktion 1000 Beter konnte mangels effektiver Rückmeldestrategie nur zum Teil erfasst werden. Wie auch immer – Wir haben einzeln und gemeinsam unsere Stadt vor Gott gebracht. Der Gebetsgottesdienst war ganz besonders, sowohl im gemeinsamen Gebet, als auch an den 10 verschiedenen Gebetsecken.

Für mich waren die abschließenden sieben Gebetswege in die Stadt ein besonderer Höhepunkt:

  • Gottes Herz für Kinder – Gebetsweg zu Kindergärten und Schulen
  • Mit Gottes Frieden durch Connewitz
  • Gott erkennen an der Uni – Gebetsweg für Studenten und Universität
  • Jüdisches Leben in Leipzig – Gottes Segen für sein Volk!
  • Kreuz und quer zum Fockeberg – Gebetsweg mit Stationen in Leipzig Süd und Südvorstadt
  • Gebet für die Stadtregierung im Raum der Stille im Neuen Rathaus
  • Auf der Suche nach der neuen Heimat – Gebetsweg zu verschiedenen Flüchtlings-Unterkünften

Für viele Teilnehmer war es ihr erster Gebetsweg. Die Rückmeldungen waren total ermutigend und einladend zur Wiederholung. Auf unserem Gebetsweg versetzten wir uns in die Lage von Flüchtlingen: Wenn wir plötzlich zu Fuß fliehen müssten, was würden wir mitnehmen? Würden wir irgendwann zurückkehren können? Warum reagieren Menschen in der Fremde so seltsam? Werden wir jemals wieder richtig zu Hause sein?

Solche Fragen brachte uns die Flüchtlinge viel näher. An einem Haus winkten uns zwei kleine Mädchen über die Absperrung zu. Was hatten sie alles schon erlebt? Sie können es uns nicht erzählen, denn sie sprechen eine andere Sprache. Aber wir konnten ihnen freundlich zurück winken, sie segnen und für sie beten.

Hermann Rohde