Unendlich kostbar: Unsere Seele

In meiner Kinderzeit lief die Fernsehserie „Timm Thaler – das verkaufte Lachen“.

Der dreizehnjährige Timm Thaler besitzt ein unwiderstehliches Lachen und ist bei allen beliebt. Der geheimnisvolle und dunkle Geschäftsmann Baron de Lefuet plant, ihm dieses Lachen abzukaufen. Da Timms Familie nach dem Tod seines Vaters Schulden hat, willigt Timm leichtfertig ein und verkauft dem Baron sein Lachen. Timm erhält die Schuldscheine und kann seiner Stiefmutter finanziell unterstützen. Außerdem sichert der Baron Timm zu, dass er künftig jede Wette und damit Reichtum gewinnen wird. Der Baron nutzt die neue Gabe und gewinnt mit Timms Lachen die Sympathien der Menschen für große geschäftliche Erfolge. Timm dagegen wird immer unglücklicher. Er beschließt, sich sein Lachen zurückzuholen.

Timm Thaler ist nur ein modernes Märchen. Aber es bringt zum Nachdenken. Ist das Lachen am Ende wichtiger als aller Reichtum? Was könnte wichtiger sein, als Freude, als innerer Friede, als Gelassenheit? Mit sich selbst, mit der Welt und mit Gott im Einklang zu sein das ist unbezahlbar.

Auch Jesus bringt uns in Matthäus 16,26 zum Nachdenken:

Was hülfe es dem Menschen, wenn er die ganze Welt gewönne und nähme doch Schaden an seiner Seele? Oder was kann der Mensch geben, womit er seine Seele auslöse?

Vergänglicher Gewinn wird hier dem unvergänglichen, unbezahlbaren Wert unseres Lebens gegenübergestellt.

Unsere Seele, unser inneres, geistiges Leben, ist für die Ewigkeit, für die Gemeinschaft mit Gott geschaffen. Während alles andere zeitlich ist und stirbt, bleibt unsere Seele. Deshalb ist Sie so kostbar. Jesus hat für unsere Seele sein eigenes Leben gegeben. Als Erlöser bringt er uns in die ewige Gemeinschaft mit Gott. Er hat bezahlt. Es ist vollbracht.

Wie können wir unser kostbares Inneres bewahren und in der Gemeinschaft mit Gott bleiben? In Matthäus 16 gibt es dazu vier Grundgedanken:
1) Es braucht eine Entscheidung.
2) Es kostet einen Preis.
3) Es wird nicht immer einfach sein.
4) Nicht alle werden es gut finden.

1) Es braucht eine Entscheidung. Die Entscheidung für Jesus ist gleichzeitig eine Entscheidung gegen Selbstsucht, Egoismus und meine Autonomie. Jesus spricht von „Selbstverleugnung“, vom Aufgeben eigener Wünsche, die ohne Gott auskommen wollen. Wenn wir Jesus nachfolgen, entscheiden wir uns, nicht gleichzeitig anderen Dingen oder Versprechungen hinterher zu laufen.

2) Es kostet einen Preis. Manchmal wird uns eingeredet: „Du kannst alles gleichzeitig haben. Alle Anerkennungen dieser Welt, Erfolge, Harmonie, Gewinne und dann noch Jesus.“ Aber Jesus sagt: „Du musst Dich exklusiv für mich entscheiden, aber dann wirst Du das wahre Leben finden.“

3) Es wird nicht immer einfach sein. Jesus selbst musste Leiden. Er spricht davon, dass auch wir „unser Kreuz auf uns nehmen müssen“. Tiefe Täler und Schwierigkeiten gehören zu einem Leben im Glauben dazu. Schmerzfreiheit ist uns nicht versprochen.

4) Nicht alle werden es gut finden. Immer wieder sagten Menschen zu Jesus: „Du bist zu radikal.“ Sein Jünger Petrus sagte: „Gott bewahre Dich vor einem Weg des Leidens.“ Auch heute gelten Jesusnachfolger manchmal als Extremisten oder irgendwie komische Menschen. Nicht immer hagelt es „LIKES“, wenn jemand als Christ lebt.

Lohnt sich denn dieser Weg? Ja, denn das Ziel ist Ewigkeit und Herrlichkeit bei Gott. Wieder lachen können, das war Timm Thaler wichtiger als aller Reichtum. Gemeinschaft mit Jesus, das ist wertvoller als alle Gewinne dieser Welt.

Jochen Riemer